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Montag | 4. Mai 2015 | 15:31 Uhr
In der Diskussion um die geplante Bebauung des sogenannten Wäldchens, gleich neben dem mona mare, bleibt der Ton vergleichsweise rau. Am Wochenende warf SPD-Ratsfraktionschef Werner Goller Bürgermeister Daniel Zimmermann nun öffentlich vor, die Unwahrheit gesagt zu haben, als er im jüngsten Planungsausschuss nach kurzer Spontan-Prüfung via Smartphone verkündet hatte, etwaige Müllprobleme im Wäldchen seien gerade kein aktuelles Thema im städtischen Mängelmelder.
„Es gibt tatsächlich keinen einzigen unbearbeiteten Eintrag hierzu auf unserer Homepage“, betonte der Monheimer Verwaltungschef am Montag nach erneuter Prüfung. „Die einzigen vier Einträge aus den letzten drei Jahren sind von gerade einmal zwei Personen eingereicht worden. Sie sind längst abgearbeitet, und ihre Zahl spricht nun wirklich nicht gerade dafür, dass das Wäldchen von vielen Menschen als echtes Erholungsgebiet verstanden wird“, so Zimmermann. „Denn der Müll ist ja leider tatsächlich immer wieder da. Er wird eben nur kaum wahrgenommen, weil das Wäldchen in Wahrheit kaum zur Erholung genutzt wird. – Der Lüge lasse ich mich von Herrn Goller auf jeden Fall nicht bezichtigen. Da erwarte ich von ihm und der SPD nun schon eine Entschuldigung!“
Um das Thema Müll könne es bei der ganzen Diskussion allerdings auch ohnehin nicht vordergründig gehen, so der Verwaltungschef. Entscheidend sei vielmehr: „Das Wäldchen ist schon heute vollständig von Wohnbebauung umgeben. Die Fläche ist eher klein. Von einem Erholungsgebiet kann man da einfach nicht sprechen. Aus heutiger Sicht ist das Wäldchen eine städtebauliche Fehlplanung. Es gehört da nicht hin und entspricht überhaupt nicht dem, was wir uns mittlerweile in einem solchen Bereich vorstellen. Wir wollen großflächige und wirklich attraktive Gebiete zur Naherholung. Möglichst am Stadtrand, möglichst zusammenhängend, mit einem guten Wegenetz für Fußgänger und Radfahrer – und in Zukunft möglichst attraktiv verbunden über den Kielsgraben. Stichwort: Grüne Acht. Diese Flächen wollen wir erhalten und sogar noch aufwerten.“
Im innerstädtischen Bereich hingegen, so der Bürgermeister, sei eine zunehmende Verdichtung ausdrücklich erwünscht. Bei diesem gemeinsamen Ziel herrsche sonst eigentlich auch Konsens zwischen Politik und Verwaltung. „Was da jetzt teilweise propagiert wird, ist daher inkonsequent“, so Zimmermann. „Wir können nicht gemeinsam sagen, dass wir innerstädtisch verdichten wollen, um die Außen- und Erholungsflächen trotz steigenden Wohnraumbedarfs möglichst zu schonen, und wenn es dann tatsächlich an diese innerstädtischen Flächen geht, heißt es plötzlich: Nein, wir wollen doch nicht. So funktioniert Stadtplanung nicht. Wir haben ein Gesamtkonzept, das wir im Blick behalten sollten. Hierfür werde ich mich auch in der nun anstehenden Bürgerbeteiligung einsetzen.“
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