Daniel Zimmermann | Bürgermeister der Stadt Monheim am Rhein

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Dienstag | 9. November 2021 | 16:05 Uhr

Westspiel eröffnet Spielbank in Monheim am Rhein

Stadt rechnet mit jährlich 4,5 Millionen Euro Steuereinnahmen

Für einen schicken Abend im Casino konnten Glücksspielfreunde aus Nordrhein-Westfalen bislang nach Aachen, Bad Oeynhausen, Dortmund oder Duisburg fahren. Ab Herbst 2022 soll es auch in Monheim am Rhein eine Spielbank geben. Im ehemaligen Bowling-Center an der Konrad-Zuse-Straße 6 eröffnet die Westspiel-Gruppe auf rund 4.300 Quadratmetern eine Spielbank.

„Ich freue mich sehr, dass sich Westspiel für Monheim am Rhein entschieden hat“, erklärt Bürgermeister Daniel Zimmermann. „Das Land hat mit der Privatisierung der ehemals vier staatlichen Spielbanken auch die Erlaubnis für zwei zusätzliche Standorte erteilt. Einer davon wird Baumberg sein“, erklärt Zimmermann.

Bislang gehörten die Casinos in Nordrhein-Westfalen über die Westdeutsche Spielbanken GmbH, kurz Westspiel, dem Land NRW. Als staatlich konzessionierte Spielbankenbetreiberin hat Westspiel den Auftrag, ein gemeinwohlorientiertes, sicheres und kontrolliertes Glücksspiel anzubieten. Zur Westspiel-Gruppe gehören die vier Spielbanken im Aachener Tivoli, am Werre-Park in Bad Oeynhausen, an der historischen Burgruine Hohensyburg in Dortmund und im Duisburger City Palais. 2020 erhielt Westspiel mit der Konzessionsverlängerung bis 2035 die Möglichkeit, zwei weitere Spielbank-Standorte in NRW zu eröffnen.

Die Privatisierung der Spielbanken in Nordrhein-Westfalen hatte die Landesregierung 2018 beschlossen. Nach einer Ausschreibung verkaufte das Land schließlich im Juli 2021 die durch die NRW.Bank gehaltenen Westspiel-Anteile an die Gauselmann Spielbanken Beteiligungs GmbH, die unter der Marke „Merkur“ Spielstätten und Spielbanken in ganz Europa sowie auf Kreuzfahrtschiffen betreibt. Neben den vier Spielbanken in NRW hatte der Glücksspielkonzern aus Espelkamp damit auch die Lizenzen für die zwei weiteren Spielbanken erworben – eine davon kommt jetzt nach Monheim am Rhein. An der Konrad-Zuse-Straße betreibt Gauselmann bereits seit Januar 2010 die Merkur-Spielothek. Die Spielbank zieht nun in die frei gewordenen Flächen auf der ersten Etage. Auf rund 4.300 Quadratmetern sollen Gäste hier an den Roulette-, Black-Jack- und Poker-Tischen sowie an modernen Glücksspielautomaten Platz nehmen können.

Dieter Kuhlmann, Vorstand Spielbetriebe der Gauselmann-Gruppe, erklärt, wie die Entscheidung für den Standort gefallen ist: „Wir haben uns bereits während des Ausschreibungsverfahrens um die Spielbankkonzession intensiv mit den möglichen zusätzlichen Spielbankstandorten beschäftigt und umfassende Standort- und Potentialanalysen erstellt. Dabei haben wir insbesondere auch den politischen und gesetzlich fixierten Kanalisierungsauftrag berücksichtigt, der den spielinteressierten Menschen eine sichere und legale Spielteilnahme ermöglichen soll. Hierzu ist es absolut wichtig, die Spielbanken an Standorten zu etablieren, die von möglichst vielen Menschen leicht erreicht werden können. Der Standort Monheim am Rhein ist insofern hervorragend, weil er im Schnittpunkt der Verkehrswege zwischen den großen Ballungsgebieten liegt. Wir sind uns sicher, dass wir mit unserem Spiel- und Unterhaltungsangebot die Menschen aus Monheim am Rhein, aus den benachbarten Großstädten sowie der gesamten Region erreichen werden. Den Standort selbst kennen wir seit vielen Jahren und fühlen uns hier gut aufgehoben und aufgenommen.“ Und er verspricht: „Die vorhandene Immobilie wird nach dem umfassenden Umbau besondere Akzente und Maßstäbe setzen, begeistern und überraschen.“

Die Gauselmann-Gruppe mit ihren weltweit rund 14.000 Beschäftigten hatte 2019 einen Jahresumsatz von rund 3,5 Milliarden Euro. Seit 2013 betreibt das Unternehmen Spielbanken in Sachsen-Anhalt, seit 2016 ist es an der Spielbank Berlin und seit 2019 an drei Spielbanken in Rheinland-Pfalz beteiligt. Besonders wichtig sind der Gruppe dabei die Themen Jugend- und Spielerschutz: Seit mehr als zehn Jahren werden vielfältige Maßnahmen im Bereich des Jugend- und Spielerschutzes in einer eigens dafür gegründeten Präventionsabteilung entwickelt und umgesetzt. Internationale Zertifizierungen durch unabhängige Experten der Global Gambling Guidance Group (G4) und der European Casino Association (ECA) bestätigen zudem in regelmäßigen Untersuchungen, dass die Einhaltung und Umsetzung der Jugend- und Spielerschutzstandards für Glücksspielunternehmen gelebter Bestandteil innerbetriebliche Abläufe sind.

Von den Bruttospielerträgen müssen Spielbanken eine Spielbankabgabe an die Standortgemeinde entrichten. „Wir erwarten über diese Abgabe circa 4,5 Millionen Euro pro Jahr“, erklärt Bürgermeister Daniel Zimmermann. „Da die Abgabe nicht umlagepflichtig ist, geht sie im Gegensatz zur Gewebesteuer nicht in die Kreisumlage oder andere Umlagen ein. Die Spielbankabgabe bleibt zu 100 Prozent in der Monheimer Stadtkasse.“

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