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Dienstag | 24. September 2019 | 17:58 Uhr
Rund 250 Schülerinnen und Schüler lauschten in der Aula am Berliner Ring gespannt, was Olga Alvarado aus Honduras und Jaquelina Vivanco aus Mexiko über ihr Leben und ihre Arbeit in Lateinamerika zu berichten hatten.
Die Fairtrade-Kaffeeproduzentin und die Vertreterin des lateinamerikanischen Produzentennetzwerks sind derzeit im Rahmen der bundesweiten Fairen Woche auf Rundreise durch Deutschland und statteten dabei auch der Fairtrade-Stadt Monheim am Rhein einen Besuch ab. Offiziell begrüßt wurden sie dort von Bürgermeister Daniel Zimmermann und Dr. Hagen Bastian, dem Schulleiter des Otto-Hahn-Gymnasiums, das selbst ausgezeichnete Fairtrade-Schule ist. Zudem trugen sich die beiden Gäste ins Goldene Buch der Stadt ein.
Zunächst aber erläuterten Jaquelina Vivanco und Olga Alvarado in einem Vortrag auf eindrucksvolle Weise, was für eine enorme Bedeutung der Kaffeeanbau und der Faire Handel für die Menschen in den Anbauländern haben. „Ich produziere fairen Kaffee, um meine Familie davon ernähren zu können und ihr eine bessere Zukunft zu ermöglichen. Vor drei Jahren habe ich mein eigenes Stück Land gekauft und mich einer Fairtrade-zertifizierten Kooperative angeschlossen - darauf bin ich sehr stolz“, erzählte Olga Alvarado. Ihre Geschichte bewegte die Zuhörerinnen und Zuhörer tief. Mit gerade einmal 18 Jahren emigrierte sie über die mexikanische Grenze in die USA, um dort mit dem Einkommen aus gleich zwei Jobs das Überleben ihrer Familie in Honduras zu sichern. Nach acht Jahren kehrte sie in ihre Heimat zurück, um ihren Traum zu verwirklichen: Sie führt seitdem die lange Tradition des Kaffeeanbaus in ihrer Familie weiter. Nur dank Fairtrade kann sie nun von ihrer eigenen Produktion leben.
„Kaffee, der nicht fair gehandelt ist, deckt oft nicht einmal die Kosten für den Anbau“, erklärte Jaquelina Vivanco den interessierten Zuhörerinnen und Zuhörern die Hintergründe. Und das, obwohl Kaffee zu den beliebtesten Heißgetränken überhaupt zählt und für große Unternehmen ein Milliardengeschäft bedeutet. Doch Spekulationen mit dem wertvollen Rohstoff und undurchsichtige Handelsketten sorgen dafür, dass die Menschen in den Anbauländern zumeist wenig bis gar nichts davon mitbekommen. Viele müssen daher aufgeben und ihre Felder verlassen.
Umso wichtiger ist es, beim Einkauf auf faire Handelsbedingungen zu achten. „Ihr seid die Konsumentinnen und Konsumenten von morgen“, wandte sich Olga Alvarado an ihr junges Publikum. „Und natürlich hoffe ich, dass ihr euch daran erinnert, dass eine Familie hinter dem Kaffee steckt, wenn ihr mit eurer Familie am Kaffeetisch sitzt. Der Faire Handel ermöglicht, dass beide Seiten glücklich sind.“ Und sie hat eine Vision: Auch die nächsten Generationen ihrer Familie sollen vom Kaffeeanbau leben können. „Das funktioniert nur, wenn wir auf Dauer auf nachhaltigere, gerechtere Formen des Handels setzen.“
Die Unterstützung aus Monheim am Rhein ist dem Fairen Handel auf jeden Fall sicher. Bürgermeister Daniel Zimmermann will sich auch weiterhin für das Thema einsetzen: „Für uns ist es eine große Motivation, von den Produzentinnen zu erfahren, was sich durch den Fairen Handel für sie geändert hat. Das zeigt, wie wichtig es ist, den Fairtrade-Gedanken weiterzutragen.“ Er dankte in diesem Zusammenhang auch den Mitgliedern der Fairtrade-AG des Otto-Hahn-Gymnasiums, die mit kreativen Aktionen immer wieder auf das Thema aufmerksam machen.
Die Bürgersprechstunde findet jeden Donnerstag von 15-17 Uhr und nach Vereinbarung in Raum 142 im Monheimer Rathaus statt.
Bitte melden Sie sich vorher telefonisch unter der Nummer (02173) 951-800 an.
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