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Donnerstag | 24. Dezember 2020 | 10:42 Uhr
Liebe Monheimerinnen und Monheimer,
mit dem Jahr 2020 geht ein in vielerlei Hinsicht außergewöhnliches Jahr zu Ende. Und es wird wohl auch bei uns in Monheim am Rhein ungewohnt leise ausklingen. Auf die stille Nacht wird 2020 ein stiller Jahreswechsel folgen, wie wir ihn – zumindest in der neueren Vergangenheit – noch nicht erlebt haben.
Kein Frühlingsfest, kein Stadtfest, keine Triennale, kein Septemberfest, kein Martinsmarkt und kein üblicher Weihnachtsmarkt. Auch kein Schelmenwecken, wie wir es kennen, kein Inklusionstag und keine jungen Menschen, die sich mit den kostenlosen Interrail-Tickets der Stadt in einen unbeschwerten Sommer und zu Entdeckungsreisen durch Europa aufmachen konnten. So Vieles ist durch die Corona-Pandemie in den letzten Monaten auf der Strecke geblieben.
Aber wir haben auch ganz viele Dinge umgesetzt. Mit dem Monheim-Pass haben seit April 2020 alle Monheimerinnen und Monheimer ein kostenloses ÖPNV-Ticket und einen Bibliotheksausweis im Portemonnaie. Ein echtes Ticket in die Zukunft. Denn ganz viele weitere Funktionen werden folgen.
Wir haben mit dem Teilabriss des alten Rathauscenters und dem Bau von Monheims neuer Mitte begonnen. Der Radschnellweg ist in ersten Teilabschnitten fertiggestellt geworden. Wir bauen am Sojus 7 und haben die Vorarbeiten für den Bau der künftigen Kulturraffinerie K714 in Angriff genommen. Die Verträge für das gleich nebenan entstehende Parkhaus sind unterzeichnet, die neuen Straßenzuführungen schon in Arbeit. Und gerade hier wird sichtbar: Monheim am Rhein trotzt ebenso mutig wie besonnen der Krise. Wir bauen mit den städtischen Kulturwerken eine Veranstaltungshalle, auf die das Brauchtum, die Kulturinteressierten, aber auch Schülerinnen und Schüler, die dort ihr Abi feiern können, lange gewartet haben.
Die Kulturraffinerie wird fertig sein, wenn das Leben nach Corona endlich wieder so richtig Fahrt aufgenommen hat. Auf diese Zeit können wir uns schon jetzt freuen. Die Zulassung des ersten Impfstoffs gibt uns Hoffnung darauf, dass die Leichtigkeit im Miteinander schon bald wieder zurückkehren kann.
Das neue Jahr wird uns voraussichtlich auch einige der zuletzt ausgefallenen Feste zurückbringen. 2021 werden wir die verschobene Premiere der Monheim Triennale feiern können. Sicherlich noch mit entsprechenden Sicherheits- und Schutzkonzepten und vermehrt im Freien. Doch gerade damit haben wir in Monheim am Rhein gute Erfahrungen gemacht. Überhaupt haben wir die Krise bislang als Stadtgesellschaft in Miteinander und Zusammenhalt gut gemeistert. Die Stadt hat sich dabei durch alle schweren Monate hindurch immer als Möglichmacherin erwiesen – mit ausgefeilten Konzepten und finanziellen Hilfen, wo immer sie geboten waren. Und ich gebe Ihnen mein Versprechen, dass wir auch im neuen Jahr alles dafür tun werden, um die Kultur, die Gastronomie und den Einzelhandel – alle Branchen, die unter der Pandemie bislang besonders stark gelitten haben, – weiterhin so tatkräftig zu unterstützen, wie wir das auch in den zurückliegenden Monaten getan haben. Sie sind ein ganz wesentliche Bestandteile einer lebendigen Stadt.
Trotz allem, was möglich gemacht werden konnte, Autokino-Veranstaltungen im Sommer, verschiedenste Aktivitäten des Stadtmarketings und der städtischen Kultur-Dienstleister, guten zwei Wochen Eislaufvergnügen für Kinder und Jugendliche: Wir alle sehnen uns zurück zur Normalität. Und ganz sicher werden wir alle in dieser Zeit gelernt haben, wie wertvoll menschliche Begegnungen und der gesellige Austausch untereinander sind. Die Stadt ist gerade dabei, vieler solcher Orte der Begegnung neu zu erschaffen oder diese zu reanimieren.
Die finanziellen Voraussetzungen dafür sind dank der erfolgreichen Arbeit in den zurückliegenden Jahren weiterhin glänzend. Für das kommende Jahr plant Monheim am Rhein trotz der Krise mit einem ausgeglichenen Haushalt und setzt Mittel für wichtige Zukunftsinvestitionen frei. Schon im Spätsommer 2021 werden die ersten Mietwohnungen der Monheimer Wohnen bezugsfertig sein. Und gerade anhand dieser städtischen Wohnungsbaugesellschaft lässt sich vielleicht am besten der immer wieder vorgetragene Vorwurf entkräften, die Stadt überschulde sich über ihre Tochtergesellschaften. Wohl nur die wenigsten Immobilienbesitzerinnen und -besitzer zahlen ihr Haus oder ihre Wohnung auf einen Schlag, sondern finanzieren eine solche Anschaffung mit einem Kredit. Dennoch würden sie sich selber nie als überschuldet bezeichnen, insbesondere dann nicht, wenn sie einen ordentlichen Teil der Kaufsumme als Eigenkapital mitgebracht haben – so wie es die Stadt bei allen eigenen Anschaffungen oder solchen über ihre Tochtergesellschaften eben auch tut. Finanzierungen dieser Art sind, gerade in Niedrigzinsphasen, grundsolide. Denn ein Haus, eine Wohnung, ein Einkaufszentrum oder moderne Büroflächen stellen ja auch einen Gegenwert dar. Über eine Vermietung oder einen Verkauf fließt später Geld zurück. Es sind Investitionen in die Zukunft, die sich vollumfänglich bezahlt machen.
Dabei muss sich aber auch nicht immer alles in barer Münze rechnen, wie es im Fall von eigenen Glasfasernetzen oder durch die Vermietung von Wohn- und Gewerbeflächen ganz sicher der Fall ist. Die neue Kunstwerkstatt Monheim am Rhein, die wir im kommenden als neuen Erlebnis- und Begegnungsort im Herzen der Altstadt eröffnen werden, muss sich ebenso wenig finanziell rechnen wie ein neues Schwimmbad oder die Bereitstellung weiterer Kunst- und Kulturangebote im Stadtgebiet. Monheim am Rhein ist auch deshalb zu einem inzwischen überaus gefragten Wohn- und Arbeitsstandort gewachsen, weil wir hier mit immer mehr Standortfaktoren punkten. Dafür stehen natürlich die zahlreichen familienfreundlichen Angebote in der Hauptstadt für Kinder, der Ausbau der touristischen Angebote, wie etwa das Aalfischereimuseum in Baumberg, die Smart-City-Projekte, gute Verkehrsanbindungen für alle Bedürfnisse und eben auch die niederschwellige Bereitstellung von Kunst im öffentlichen Raum.
Dazu zählt zum Beispiel der Monheimer Geysir von Thomas Stricker. Wohl um kein anderes Kunstwerk für den öffentlichen Raum hat es so viel Aufregung gegeben – und wohl kaum eines wurde in den letzten Wochen häufiger bestaunt, gefilmt, fotografiert und in den lokalen und überregionalen Medien präsentiert. Keine Frage, Monheim am Rhein wäre ärmer ohne den Geysir, der auch 2021 bei seinen Ausbrüchen am Ende wieder tausende Menschen angezogen haben dürfte. Und er ist nur ein Mosaikstein am Monheimer Rheinufer, das wir in den kommenden Jahren noch schöner gestalten wollen.
Der Schelmenturm, Monheims Wahrzeichen, wird schon 2021 in neuem Glanz erstrahlen –restauriert unter besonderer Berücksichtigung des Denkmalschutzes. Ein wenig weiter, die Alte Schulstraße hinauf, werden wir die Eröffnung eines topmodernen Medizinischen Versorgungszentrums feiern können. Auch das übrigens, wie gerade in der letzten Sitzung des Monheimer Stadtrats beschlossen, unter der Regie einer eigenen städtischen Tochtergesellschaft, für die eine gute Versorgungsqualität wichtiger ist, als schnelle Rendite. Wie wertvoll es ist, die Dinge als Stadt selbst in die Hand nehmen und lenken zu können, zeigt sich auch gerade im alten Baumberger Einkaufszentrum, das in diesen Wochen – nach bald 50 Jahren des Investitionsstillstands – in die neue Baumberger Holzweg-Passage verwandelt wird.
Auch in die Schul- und Kita-Standorte investieren wir in beiden Stadtteilen weiter – weil es nach wie vor kein besseres Zukunftsinvestment als Bildung gibt. Halten wir noch einmal Rückschau auf die letzten Monate mit Home-Schooling und digitalem Unterricht, dann wissen wir: Die Investitionen der letzten Jahre in über 3.500 iPads für alle Schülerinnen und Schüler der weiterführenden Schulen und in schnelles WLAN in Privathaushalten und öffentlichen Gebäuden haben sich gelohnt. Selbst der beste Digitalunterricht wird den Präsenzunterricht nicht ersetzen können, nicht in der VHS, nicht in der Musikschule und auch nicht im alltäglichen Unterricht der Grund- und weiterführenden Schulen. Aber gerade wir in Monheim am Rhein konnten dank vorausschauender Investitionen in die digitale Ausstattung das Bestmögliche an Bildung aus diesem Jahr herausholen.
Lassen Sie uns also mit Optimismus ins neue Jahr blicken, ohne die gebotene Vorsicht aus den Augen zu verlieren. Bis der neue Impfstoff seine Schutzfunktion entfalten kann, gilt es weiter umsichtig zu bleiben und sich vor Infektionen zu schützen. Die Monheimerinnen und Monheimer haben sich in dieser Hinsicht bislang vorbildlich verhalten. Deshalb habe ich keinen Zweifel daran, dass das auch weiter gelingen wird.
Mein Dank gilt auch allen Beschäftigten in der Stadtverwaltung und den städtischen Tochtergesellschaften, die mit enormer Motivation und Identifikation alle städtischen Projekte vorantreiben. Es macht mir ungebrochen große Freude, mit ihnen sowie den Bürgerinnen und Bürgern weiter an Monheims Zukunft zu bauen. Dieser Zukunft sehe ich mit großer Zuversicht und Vorfreude entgegen.
Ich danke Ihnen allen für die Unterstützung in den zurückliegenden Monaten und allen Menschen, die auch 2020 wieder in ganz unterschiedlichen Funktionen zum Zusammenhalt in Monheim am Rhein beigetragen haben. Und, das will ich am Ende dieses Kommunalwahl-Jahres betonen: Ich freue mich sehr, weiter als Bürgermeister in unserer schönen Stadt für Sie arbeiten zu dürfen.
Ihnen und Ihren Familien wünsche ich ein gesegnetes Weihnachtsfest und ein glückliches neues Jahr!
Ihr Daniel Zimmermann
Die Bürgersprechstunde findet jeden Donnerstag von 15-17 Uhr und nach Vereinbarung in Raum 142 im Monheimer Rathaus statt.
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