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Donnerstag | 25. Februar 2010 | 19:18 Uhr
Unsere Stadt hat ein Problem: In diesem Jahr sind die Gesamtausgaben mit rund 20,8 Mio. € höher kalkuliert als die zur Verfügung stehenden Einnahmen. Monheim am Rhein wird weiter Schulden machen. Durch diese neuen Schulden wird das zurzeit noch vorhandene Eigenkapital der Stadt weiter abschmelzen.
Im Moment verfügt die Stadt über ein Reinvermögen in Höhe von 133,7 Mio. €. Damit stehen wir noch relativ gut da, denn etwa 40 Kommunen in Nordrhein-Westfalen befinden sich bereits im Zustand der drohenden bilanziellen Überschuldung. Sie sind nicht in der Lage den weiteren Vermögensverzehr zu stoppen und werden bald mehr Schulden als positives Vermögen haben. Ihr Reinvermögen wird unter null sinken.
Für Monheim am Rhein wollen wir diese Situation unbedingt verhindern, denn eine bilanzielle Überschuldung hätte katastrophale Auswirkungen. Alle städtischen Leistungen, die sich nur irgendwie einsparen ließen, stünden auf der Streichliste. Jeglicher Handlungsspielraum wäre für Jahre dahin, harte Einschnitte die unausweichliche Folge.
Damit es nicht zur bilanziellen Überschuldung kommt, habe ich dem Stadtrat ein Maßnahmenpaket vorgelegt, das bis zum Jahr 2018 Ergebnisverbesserungen im Gesamtumfang von 32 Mio. € vorsieht. Die drohende Überschuldung lässt sich damit verhindern. Dafür ist es allerdings erforderlich, dass die in diesem Paket vorgeschlagenen Maßnahmen auch in der entsprechenden Höhe realisiert werden. Im Einzelnen umfasst die Maßnahmenliste folgende Positionen:
Reduzierung aller beeinflussbaren Sachaufwendungen um 10 % | 250.000 € |
Reduzierung der Fortbildungsbudgets und des Budgets für Aufstiegsausbildungen in der Stadtverwaltung | 65.000 € |
Erstellung eines Personalbewirtschaftungskonzepts über alle Verwaltungsbereiche | 250.000 € |
Reduzierung von Fachverfahren in der Informationstechnologie | 20.000 € |
Einsparung von Sachmitteln im Bereich Integration, Ehrenamt, Demografie | 3.000 € |
Abbau von Überkapazitäten in der Obdachlosenunterkunft Rhenaniastraße | 50.000 € |
Durchführung des Krankentransports an Wochenenden durch die Feuerwehr | 9.000 € |
Einführung eines Energieeuros für die Nutzung von Sporthallen (5 €/Std.) | 45.000 € |
Erhöhung der VHS-Entgelte zum Wintersemester in Höhe von 5 % (10 % für Gymnastikkurse) | 10.000 € |
Wegfall der kostenlosen Neubürgerveranstaltung | 800 € |
Erhebung von Saalmiete für Vereine und Parteien in Räumen der VHS | 5.000 € |
Kosten für Personal (Bühnenmeister etc.) konsequent den Nutzern der Aula Berliner Ring in Rechnung stellen | 10.000 € |
Neuorganisation Projekt MUSE | 15.000 € |
Kürzung des Budgets der ToT Baumberg | 5.000 € |
Städt. OGaTa in freie Trägerschaft abgeben | 80.000 € |
Reduzierung der Zuschüsse an freie Träger um 10% zur Förderung von Ferienmaßnahmen ab 2011 | 3.000 € |
Rücknahme der am 5.6.2008 beschlossenen Änderung der Entgeltordnung der Stadt Monheim am Rhein über die Teilnahme am offenen Ganztag für die Freistellung von Geschwisterkindern | 62.000 € |
Vertragsanpassung mit der Familienhilfe zum Jahr 2011 mit dem Ziel der Fallzahlensteigerung dort um 10 Fälle p.a. und gleichzeitiger Reduzierung der Kosten für ambulante Hilfen | 180.000 € |
Erstattung der Energie- und Wasserkosten durch Fremdnutzer im Marienburgpark | 5.000 € |
Verzicht auf Saisonbepflanzung im Stadtgebiet | 25.000 € |
Verzicht auf die Zertifizierung als Mittelstandsfreundliche Kommune, dafür Einführung des Citymanagements | 3.000 € |
Umzug von Bereich 40 ins Rathaus durch Optimierung der Büronutzungen ohne Ausbau Dachgeschoss realisieren | 18.000 € |
Örtliche Springbrunnen nicht mehr betreiben | 5.000 € |
Erhöhung der Grundsteuer in 3 Tranchen auf 435 %-Punkte, 455 %-Punkte und dann auf 475 %-Punkte | 1.000.000 € |
Erhöhung der Hundesteuer um jährlich 20 € je Hund | 40.000 € |
Natürlich finden sich in dieser Liste auch Positionen, bei denen jede Kürzung schwer fällt. In der Summe lässt sich mit diesen Maßnahmen jedoch der freie Fall der städtischen Finanzen stoppen. Letztendlich werden wir nur auf diese Art und Weise städtische Strukturen überhaupt erhalten können. Was ich damit meine, lässt sich am Beispiel der TOT Baumberg erläutern: Ich halte es für vertretbar, den städtischen Zuschuss - auch wenn es schmerzhaft ist - um 5.000 € zu reduzieren, weil wir ihn auf diese Weise erhalten können. Täten wir nichts, müsste er in einigen Jahren komplett wegfallen.
Ich hoffe, dass sich diese Erkenntnis auch bei den im Rat vertretenen Fraktionen durchsetzt. Ansonsten wird es in den kommenden Jahren kaum gelingen, den städtischen Haushalt wieder ins Plus zu bringen.
Rede zur Einbrigung des Haushalts in den Stadtrat herunterladen (pdf, 44 kb)
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